Burning matter
Das Feuer fungierte bereits für Heraklit (ca. 544–480 v. Chr.) als Urprinzip, das Transformation symbolisiert. Das gegenwärtige Bild einer brennenden Welt erscheint weniger als schöpferische Energie, sondern vielmehr als Metapher apokalyptischer Szenarien. In politischen, ökonomischen, sozialen, religiösen und moralischen Diskursen wird ein globaler Tiefpunkt diagnostiziert. Feuer als Symbol für Untergang und Zerstörung der Menschheit im Zustand kollektiver Endzeitstimmung.
Gleichwohl bleibt Feuer nicht allein als destruktive Kraft zu fassen. In seiner Ambivalenz eröffnet es die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Wandel und Vergänglichkeit. Die Überwindung von Todesfurcht kann in diesem Zusammenhang durch das Wissen um universale Zyklen von Entstehen und Vergehen erfolgen. Die Akzeptanz von Ambiguität wird so zu einem motivierenden Prinzip, das Impulse für neue Perspektiven auf Welt und Wirklichkeit zu geben vermag.